Bildung für nachhaltige Entwicklung
Was ist BNE?
Bildungskonzept für eine nachhaltige Entwicklung
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ist ein normatives Bildungskonzept mit dem Ziel, den Menschen zu ermöglichen, aktiv an der Gestaltung einer ökologisch verträglichen, wirtschaftlich leistungsfähigen und sozial gerechten Umwelt unter Berücksichtigung globaler Aspekte teilzuhaben und zur Analyse und Bewertung von nicht nachhaltigen Entwicklungsprozessen zu befähigen.
Auf der Grundlage des Nachhaltigkeit-Konzeptes des Brundtland-Berichts von 1987 wurde auf der Rio-Konferenz („Umwelt und Entwicklung“) der Vereinten Nationen 1992 die Agenda 21 verabschiedet, in der die nachhaltige Entwicklung als gemeinsames Leitbild der Menschheit für das 21. Jahrhundert dokumentiert wird. In Kapitel 36 widmet sich die Agenda 21 der „Förderung der Schulbildung, des öffentlichen Bewusstseins und der beruflichen Aus- und Fortbildung“ und stellt damit die erste offizielle Verknüpfung von nachhaltiger Entwicklung mit der Bildung dar.
Die Zielsetzung der Agenda 21 wurde seit Mitte der 1990er Jahre konzeptionell als Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ausgearbeitet. BNE verbindet zwei gesellschaftliche Problemfelder: ökologische Notwendigkeiten und entwicklungspolitische Einsichten. Sie führt folglich Aspekte der Umwelt- und Entwicklungspolitik in einem entsprechenden Bildungskonzept zusammen.
Die Jahre 2005 bis 2014 wurden von den Vereinten Nationen zur UN-Weltdekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) erklärt. Damit setzte die internationale Staatengemeinschaft eine zentrale Empfehlung des Weltgipfels für nachhaltige Entwicklung von Johannisburg im Jahr 2002 um und bekräftigte die Erkenntnis, dass Bildung unverzichtbar ist, um eine nachhaltige Entwicklung auf den Weg zu bringen.
Die Bundesregierung beschloss im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie einen Aktionsplan zur UN-Dekade, der vom Nationalkomitee 2005 verabschiedet wurde und seit 2008 in der dritten Auflage verfügbar ist.
Ziel der BNE ist es, dass die Menschen Kompetenzen erwerben, um aktiv und eigenverantwortlich die Zukunft gestalten zu können. In diesem Zusammenhang spielen ebenso rationale, emotionale wie auch handlungsbezogene Komponenten und der Erwerb von Urteilsfähigkeit eine entscheidende Rolle. Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) dient speziell dem Gewinn von Gestaltungskompetenz.
Die Gestaltungskompetenz lässt sich in 10 Teilkompetenzen aufgliedern:
- Weltoffen und neue Perspektiven integrierend Wissen aufbauen
- Vorausschauend denken und handeln
- Interdisziplinär Erkenntnisse gewinnen und handeln
- Gemeinsam mit anderen planen und handeln können
- An Entscheidungsprozessen partizipieren können
- Andere motivieren können, aktiv zu werden
- Die eigenen Leitbilder und die anderer reflektieren können
- Selbstständig planen und handeln können
- Empathie und Solidarität für Benachteiligte zeigen können
- Sich motivieren können, aktiv zu werden