Bau der Blumberger Mühle - Foto: Blumberger Mühle
Ein Baumstumpf entsteht...
Herzlich willkommen auf der Seite des NABU-Naturerlebniszentrums Blumberger Mühle! Hier finden sie alles rund um unser Haus – mit der Ausstellung zum Thema Buchenwald, der Naturerlebnislandschaft und unserem Restaurant.
Als Hauptinformationszentrum des UNESCO-Biosphärenreservates Schorfheide-Chorin informieren wir über die Wälder der Region, ein Hauptthema unserer Innenausstellung. Naturnahe Buchenwälder kommen im Schutzgebiet noch auf großen Flächen vor und prägen das Bild der Waldlandschaften im Nordosten Brandenburgs. Sie können bei uns diesen Waldtyp mit seinen verschiedenen Bewirtschaftungsformen und Bewohnern in der Ausstellung erkunden. Bei einem Rundgang durch das Außengelände können Sie die verschiedenen Landschaftstypen der Region kennenlernen und sich abschließend im biologisch-regional bewirtschafteten Restaurant stärken.
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Die Ausstellung
Temporäre Ausstellung
Das Gebäude
Die Naturerlebnislandschaft
Der Naturgarten
Der Spielplatz
Die Geschichte des Hauses
Was gibt es sonst noch zu entdecken?
Die Ausstellung: Ausflug ins Moor und den Buchenwald
Ausflug ins Moor und den Buchenwald
In unserer interaktiven Ausstellung können Groß und Klein den Lebensraum Moor und Buchenwald spielerisch und forschend entdecken. Laufen Sie über den weichen Moorboden, lösen das Moormemory und erfahren beim Moorfilm mehr über den wichtigen Lebensraum Moor und seine Bewohner. Der sprechende Baum erzählt von seiner langen Geschichte im UNESCO-Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin und die Veränderung seines Lebensraumes. In mitten der Ausstellung erinnert ein Findling an die letzte Eiszeit vor ca 15.000 Jahren. Spuren dieser Eiszeit finden sich überall in der Landschaft im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin.
Das Konzept der Moorausstellung wurde unter Mitwirkung der Studierenden des Masterstudiengangs „Regionalentwicklung und Naturschutz“ an der HNE Eberswalde unter Leitung von Prof. Dr. Vera Luthardt entwickelt. Die Wissenschaftliche Beratung übernahmen Dr. Martin Flade Leiter des UNESCO-Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin und Prof. Dr. Vera Luthardt von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE). Die Aktualisierung der Moorausstellung in der Blumberger Mühle wurde gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) und das Land Brandenburg. www.ELER.brandenburg.de
Temporäre Ausstellung: Plastikmüll im Meer
Gymnasiastin will ein besonderes Zeichen für den Schutz unserer Meere setzen
Glasfische in Plastikflaschen eingesperrt, Fische in Netzen verfangen, große und kleine gläserne kreative Bilder zieren vom 20.07. – 03.08.24 das Foyer des NABU-Naturerlebniszentrums Blumberger Mühle.
Anlass für das Kunst-Natur-Projekt war das Schulprojekt einer Abiturientin, die für den zunehmenden Meeresmüll ein Zeichen setzten will. Denn auch das Leben an Land und der dort produzierte Müll spielt für das Meer und dessen Bewohner eine große Rolle. Zwischen 9 und 14 Millionen Tonnen Müll gelangen jedes Jahr in unsere Meere und stellen so eine enorme Bedrohung dieser einzigartigen Ökosysteme dar.
Entstanden sind die Kunstwerke, die auf schöne und besondere Art die Verschmutzung und Bedrohung unserer Meere thematisieren, in einem Gemeinschaftsprojekt zwischen dem Angermünder Bildungswerk e.V. und ihrem Projekt freiRAUM, dem NABU-Naturerlebniszentrum Blumberger Mühle und dem Werkraum Glas & Harz.
Mit ihrem Anliegen wandte sich die Schülerin an das ABW e.V. und die Blumberger Mühle. Nach mehreren Treffen war die Idee entstanden. Die Abiturientin wurde tatkräftig von den Kinder und deren Eltern der Nachmittags AG „Spicken erlaubt“ des Projektes freiRAUM | Makerspaces und MINT-Bildung in der Uckermark unterstützt. Sie gestalteten gemeinsam im Werkraum Glas & Harz von Monika Schuh Kunstwerke, die das Thema kreativ aufgreifen.
Finanziert wurde das Projekt durch die Gaswerke Angermünde GmbH mit Unterstützung der Stadt Angermünde. Dafür ein Herzliches Dankeschön.
Das Projekt freiRAUM wird vom Landkreis Uckermark initiiert und gefördert.
Temporäre Ausstellung: Fotoausstellung LandArt – Die farbenfrohe Kunst des Herbstes
vergängliche Kunst als Momentaufnahme
Die Kunstwerke sind im Rahmen des Herbstferienprogramms: "LandArt - Die farbenfrohe Kunst des Herbstes" am 25.10.2023 entstanden.
LandArt ist Kunst im Naturraum. Ziel dieses LandArt-Projektes war es, Kinder für die Natur zu begeistern und sie für einen sanften Umgang mit der Natur zu sensibilisieren und mit LandArt zudem Kreativität zu fördern. Die Kunstwerke sind vergänglich und gehen in den Naturkreislauf zurück, ohne Spuren zu hinterlassen. Daher zeigen wir in unserem Restaurant Fotos der Kunstwerke, eine Momentaufnahme.
Das Gebäude
Baumstumpf mit regem Innenleben
Schon bevor Sie unserer Haus betreten lohnt sich ein Blick auf die außergewöhnliche Architektur unseres Hauses. Es ist einem Baumüberrest nachempfunden - einem Symbol für die Kreisläufe in der Natur. Die Besuchenden werden in die hohle Mitte des Baumstumpfes geführt. Die dunkle Borke verbirgt einen hellen Kern mit viel Platz für Biodiversität. Besucher*innen können das selbst erleben, wenn sie im Baumstumpf umher spazieren.
Bernd Kühn, ausführender Architekt, über sein Projekt: "Ziel des Entwurfes war es, die Gestalt des Gebäudes aus den Formen der Natur zu gewinnen und die Chance der Assimilierung des Gebäudes mit der umgebenden Landschaft wahrzunehmen. Maßstab, Formen, Materialien und Farben werden an den natürlichen Gegebenheiten der Umgebung orientiert." Kühn weiter: "Ich bin oft zweifelnd auf das gewählte Leitbild des hohlen Baumstumpfes angesprochen worden. Dies sei doch nur die Ruine eines Baumes und schließlich ein Abfallprodukt der Natur. Aber dies sind, so denke ich, die falschen Bilder. Die Natur kennt negative Bewertungen, wie sie mit 'Ruine' oder 'Abfall' assoziiert werden, nicht. Im ewigen Kreislauf von Geburt - Leben - Sterben, von Entstehen und Vergehen hat jedes Existenzstadium seinen eigenen notwendigen, gleichwertigen Platz als Bestandteil des Ganzen, als Element des Lebens."
Die Naturerlebnislandschaft
Entdecken Sie die Vielfalt
Auf unserem Außengelände gibt es jede Menge zu erleben und entdecken. Der Naturgarten der Blumberger Mühle zeigt heimische Nutzpflanzen und wie sie angebaut werden. Naturnahe Gärten locken Insekten an und sind an Standortbedingungen angepasst. Deshalb summt und brummt es auch in unserem Naturgarten. Auf unseren Streuobstwiesen gibt es viele alte Apfelsorten. Die Blüten der Bäume werden fleißig von Wildbienen, Honigbienen und weiteren Insekten besucht und bestäubt. Über unsere Wackelbrücke kommen Sie in die Freianlage der Europäischen Sumpfschildkröte. Neben dem Teich mit Gehölzen und Schilf am Ufer gibt es eine große Sanddüne, wo die Schildkröten im Frühjahr ihre Eier ablegen können. Diese stark gefährdete Art lässt sich in der warmen Jahreszeit wunderbar beim Sonnenbaden beobachten. Zählen Sie doch mal wie viele Sie entdecken können.
Mit zunehmender Entfernung zum Gebäude, nimmt die Intensität der Nutzung und damit unserer Eingriffe ab. Unserer Moor wird auf einem schwankenden Holzbohlenweg durchschritten. Im flachen Wasser können Sie Laubfrösche, Rotbauchunken und Wechselkröten entdecken. Im Frühjahr erleben Sie bei uns unvergessliche Froschkonzerte.
Der Hohlweg wird im Frühjahr und Sommer von blühenden Bäumen und Sträuchern geprägt und verströmt einen herrlichen Duft. Am Rande unseres Geländes erreichen Sie unseren Aussichtsturm, welcher hervorragende Möglichkeiten zur Beobachtung der Vogelwelt auf den benachbarten Fischteichen bietet. Mit etwas Glück sehen Sie neben Kormoranen und Reihern auch Fisch- und Seeadler bei der Jagd.
Der Naturgarten
Für Menschen und Tiere attraktiv
600 Quadratmetern bietet unserer Naturgarten Einblicke und gibt Tipps für Hobbygärtner*innen. Er zeigt, mit welchen Gestaltungsideen man heimische Tiere in den eigenen Garten locken kann. Dazu gehören Nisthilfen und Quartiere für Vögel, Insekten und Fledermäuse ebenso wie heimische Wildpflanzen, die Nahrung bieten, sowie offene Bodenstellen für Insekten und Vögel. Reisig- und Totholzhaufen dienen als Verstecke, Speisekammern und Sonneninseln. Zudem ist eine kleine wilde Ecke vorhanden, in der sich Natur frei entwickeln darf.
Viele Pflanzen sind für Menschen und Tiere gleichermaßen attraktiv. Sechs Themenbeete erläutern unter anderem nachtduftende Pflanzen, Teekräuter oder essbares Wildgemüse.
Der Garten an der Blumberger Mühle ist im Rahmen der Zusammenarbeit von NABU und IKEA Deutschland entstanden. Beide Partner haben sich zum Ziel gesetzt, naturnahes Gärtnern zu fördern. So wurden Ende 2017 zwei Naturgärten am IKEA Einrichtungshaus in Kaarst (Nordrhein-Westfalen) eröffnet. Der NABU engagiert sich bereits bundesweit mit eigenen Mustergärten und Beratungsangeboten für mehr Vielfalt im Garten. Unterstützt durch IKEA sollen im kommenden Jahr weitere NABU-Themengärten entstehen und Bildungsaktivitäten zum naturnahen Gärtnern umgesetzt werden. Am Beispiel der neuen Themengärten soll veranschaulicht werden, wie jeder durch naturnahes Gärtnern dazu beitragen kann, die Artenvielfalt vor der eigenen Haustür zu fördern und zu erhalten.
Mit naturnahen Gärten wird die Artenvielfalt gefördert. Solche vielfältig gestalteten Gärten, bei denen auf Pestizide und künstliche Düngemittel verzichtet wird, sind wichtige Rückzugsräume für Tiere und Pflanzen. Da in unserer Agrarlandschaft die biologische Vielfalt in erschreckendem Maße abnimmt, werden naturnahe Gärten immer wichtiger.
Der Spielplatz
Kinderleichte Wissensvermittlung
Bizarr anmutende Formen erwarten die Kinder auf der angelegten Spiellandschaft. Eingebettet in das Gesamtkonzept der Blumberger Mühle, können die Kinder sich hier ganz spielerisch mit Natur befassen. Wasser, Tierbauten und Tierskulpturen, eine Nestschaukel sowie ein Schiff mit vielen Klettermöglichkeiten laden zum spielen ein. Tierräume werden so zu Spielräumen.
In der Biberburg übernimmt der Sand die Funktion des Wassers. In seiner Mitte befindet sich eine Biberburg. Der Biber ist ein ausgezeichneter Schwimmer, Taucher und Nager. Kein Tier macht seinen Zähnen soviel Ehre wie der Biber. Die mit einem Schmelz überzogenen Meißel können es mit den Zähnen schwedischer Baumsägen aufnehmen. In nur wenigen Minuten kann er dünne Stämme durchnagen. Mit dieser Fertigkeit kann er sich seine Biberburg aus Stämmen und Ästen bauen. Der Eingang der Burg liegt unter Wasser, die Wohnung soll aber schön trocken über dem Wasserspiegel liegen. Um das zu erreichen, muss der Biber den Wasserstand selbst mit Hilfe von Staudämmen regulieren. Manche Flusslandschaften des Waldgürtels hat der Biber in früheren Zeiten mitgestaltet. Wenn er mit seiner Kelle, so nennt man seinen Schwanz, auf die Wasseroberfläche schlägt, gilt das als Alarmsignal. Daraufhin tauchen die anderen Biber sofort unter. Dennoch: Der wertvolle Pelz hat Hunderttausenden von ihnen das Leben gekostet. Durch umfangreiche Schutzmaßnahmen kann man heute wieder öfter ihre Spuren entdecken.
An der Wasserpumpe erwartet Kinder ein interessanter Naturkreislauf. Hierbei lernen sie, wie das Grundwasser durch eine Pumpe an die Erdoberfläche gelangt und wie es weiter geführt wird. Am Ende des Wasserlaufes sehen die Kinder, wie das Wasser in das Erdreich eindringt, um zum Grundwasser zurückzufließen. Somit schließt sich der Wasserkreislauf wieder.
Die Geschichte des Hauses
...oder wie man um einen Stein baut
Das NABU-Naturerlebniszentrum Blumberger Mühle wurde am 19. April 1997 nach einer zweijährigen Bauzeit eröffnet und bietet den Besuchern interessante und informative Einblicke in die Landschaft unserer Umgebung.
Wer das Zentrum zum ersten Mal besucht, wird feststellen, dass der Name „Blumberger Mühle“ nicht ganz zur äußeren Erscheinung des Gebäudes passt. Eine Mühle finden Sie hier nicht mehr.
Entworfen und gebaut wurde das Haus durch den Architekten Bernd Kühn. Dieser hatte die Idee einen großen hohlen Baumstumpf zu errichten. Er symbolisiert den Kreislauf Lebens – aus Altem entsteht Neues. Die dunkle Borke verbirgt einen hellen Kern mit viel Platz für das Gewusel der Bewohner. Dies kann jetzt durch den Gast selbst erlebt werden, wenn er im Baumstupf umher spaziert.
Den Namen „Blumberger Mühle“ hat das Gebäude vom Müller Martin Blumberg, der an dem kleinen Flüsschen Welse um 1700 eine Wassermühle als Mahl- und Schneidmühle bewirtschaftet hatte. Inzwischen kann man jetzt nicht mehr als die Grundmauern der alten Mühle zwischen den Blumberger Teichen finden. So bekam das 1997 neu eröffnete Informationszentrum des Biosphärenreservates Schorfheide-Chorin den Namen der alten Mühle.
Und wenn Ihnen der große Findling in der Ausstellung aufgefallen ist, dieser wurde schon zu Beginn der Baumaßnahmen auf die Grundplatte gelegt und das Haus später rundherum errichtet. Nachträglich hätte man diesen großen Stein durch keine Tür im Haus bekommen. Er spiegelt die eiszeitliche Prägung der Region wider.
Was gibt es sonst noch zu entdecken?
Die Blumberger Mühle bietet neben der Ausstellung und der Naturerlebnislandschaft noch mehr: Neu sind unsere drei Aktivräume – das Wasserlabor, die Schülerwerkstatt und die Bibliothek. In diesen Räumen können Schulklassen, Gruppen oder einzelne Besucher praktisch tätig werden. Das Wasserlabor lädt Schulklassen ein, die bei Exkursionen im Außengelände erfahrenen Themen am Binokular oder Mikroskop zu vertiefen. In der Werkstatt lassen sich Nistkästen oder Insektenhotels zimmern und so auch einige handwerkliche Dinge erzeugen. Und wer einfach etwas entspannen will, kann in der neuen Bibliothek in Natur- und Umweltliteratur schmökern.
All das macht natürlich Appetit und das hauseigene Restaurant bietet mit seinen regional- ökologischen Speisen eine Stärkung für jeden Geschmack.