Tiere auf unserer Erlebnislandschaft
Mit der Haltung von Mangalica-Wollschweinen und unseren Schafen, den Skudden, tragen wir zum Erhalt bedrohter Haustierrassen bei. Die Skudden helfen uns tatkräftig bei der Landschaftspflege, indem sie Gräser und Sträucher verbeißen und ziehen daher im Sommer aller paar Wochen auf neue Weideflächen um. Im Frühling haben Sie gute Chancen Lämmer bei uns zu sehen. Unser Mangalica-Wollschwein Freddie können Sie in ihren schönen Außengehegen beobachten.
Neben den Haustierrassen kann man auf unserem Gelände zudem die Europäische Sumpfschildkröte vorfinden. Bei gutem Wetter sonnen sich die Reptilien auf unserer Schildkrötenanlage auf Steinen und Baumstümpfen und lassen sich von den Stegen wunderbar betrachten. Die Wanderung durch die Freifläche der Blumberger Mühle vermittelt Ihnen einen vielfältigen und unvergleichlichen Eindruck von Lebensräumen der unterschiedlichsten Art, die im gesamten Biosphärenreservat vorkommen.
Doch auch in unserer Innenausstellung kann man Tiere beobachten: In unserem Aquarium halten wir Baltische Störe. Störe sind eine ganz besondere und alte Fischart, die in Deutschland lange als ausgestorben galt, jetzt aber unter anderen mit der Zusammenarbeit der Blumberger Mühle in der Oder angesiedelt werden soll.
Unsere Schafe: Die Skudden
erleben Sie unsere vierbeinigen Rasenmäher
Bei uns leben ganz besondere Schafe: Die Skudden. Sie zählen zu den ältesten und robustesten Schafen. Die Herde rund um das Leitschaf Luna hilft uns auf dem Gelände bei der Landschaftspflege. So helfen sie uns die Robinie im Zaum zu halten und tragen zur Pflege des wertvollen Trockenrasens bei. Skudden wurden seit sehr langer Zeit in Nordeuropa gehalten und hatten ihr Hauptverbreitungsgebiet in Ostpreußen und im Baltikum. Falls Ihnen unsere Skudden etwas klein vorkommen, trügt der Schein nicht: sie sind eine von Europas kleinsten Schafrassen. Ihre geringe Größe machte sie für die Zucht als Fleischschaf eher uninteressant, obwohl ihr Fleisch wildbretartig schmeckt und somit überaus schmackhaft. Auch die Wolle ist recht kratzig und eignet sich somit eher nicht für die Herstellung weicher Pullover. Den Skudden bietet es jedoch einen hervorragenden Kälte- und Regenschutz. Das Lanolin im Haar wirkt wie ein Imprägnierschutz; das Wasser perlt vom Haar ab und hält somit die Schafe auch bei Wind und Regen trocken. Die Böcke haben große, gedreht Hörner, wohingegen die Zibbe hornlos bleibt oder Hornstummel hat.
Unserer Schwein: Das Mangalica-Schwein
Frederik unserer Mangalica- oder auch Wollschwein ist bereits im Rentenalter und deshalb meist schlafend in seiner Hütte anzutreffen. Doch selbst dort verstehen wir schnell, warum sich der Name Wollschwein etabliert hat: Freddie hat ein dichtes, borstiges, lockiges Fell und auch seine Hauer deuten seine Nahe Verwandtschaft zum Wildschwein an. Nur noch wenige Hausschweine sind so dicht behaart wie ihre Vorfahren. Als Ferkel, war Freddie ebenso wie Wildschweinfrischlinge gestreift. Durch sein dichtes Fell und dicke Fettschicht, kann Freddie den Winter problemlos draußen verbringen. Im Sommer hingegen verbringt er seine Zeit gerne mit einem Schlammbad. Ebenso wie Wildschweine, baut Freddie sich zum Schlafen ein Bett vorwiegend aus Stroh.
1890 lebten neun Millionen Mangalica-Schweine in Ungarn. Ab Mitte des 20.Jhd wurden sie jedoch zunehmend von englischen Schweinerassen verdrängt, die mehr Fleisch und weniger Speck hatten. Ende der 70er Jahre wurden nicht einmal mehr 200 Exemplare gezählt.
Leider ist Frederiks Partnerin Piggeldy 2021 verstorben. Seitdem muss er leider allein leben, wird aber von den Mitarbeiter*Innen, insbesondere den Freiwilligen, ausgiebig gestreichelt. Trotz seiner beeindruckenden Größe und Körperkraft, sind Mangalica-Schweine überaus friedfertig und zutraulich.
Unsere Aquarien
in unserem Haus bestaunen Sie den Baltischen Stör
Unsere Baltischen Störe
Störe werden häufig auch als lebende Fossilien bezeichnet. Denn die Knorpelfische, so heißt die Fischart der sie angehören, gibt es bereits seit mehr als 200 Millionen Jahren. Der Name der Fischart lässt sich leicht durch ihr Aussehen erklären, denn sie zeichnen sich durch fünf Reihen von Knochenplatten oben und seitlich aus, welche an eine natürliche Rüstung erinnern. Im ausgewachsenen Zustand können die Störe bis zu sechs Meter lang werden und ein Alter von bis zu 150 Jahren erreichen. Störe kommen in der Regel in Flüssen zur Welt, wandern dann in Richtung des nächsten Meeres und leben dort bis zur Geschlechtsreife, was 13-22 Jahre dauern kann. Anschließend kehren sie in den Fluss zurück und legen dort ihr Laich ab.
Noch bis ins späte 19. Jahrhundert waren in Deutschland zwei Störarten weit verbreitet: Der Baltische Stör in der Ostsee mit ihren Zuflüssen wie bspw. der Oder und Weichsel und der Europäische Stör in Flüssen wie Elbe, Weder oder Rhein und schließlich der Nordsee. Durch Überfischung sowie Zerstörung der Lebensräume wurden die beiden Störarten in Deutschland so gut wie ausgerottet.
Für die Wiederansiedlung allein des Baltischen Störs gibt es heute eine enge institutionelle Zusammenarbeit zwischen NABU, Gesellschaft zur Rettung des Störs (GRS), Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB), Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern (LFAMV), Bundesamt für Naturschutz (BfN), Nationalparkverwaltung Unteres Odertal (NPUOT) und Partnern aus dem gesamten Ostseegebiet.